24.10.2009

Neunter Spieltag, 17.-18.10.2009

Der 9. Spieltag der laufenden Bundesligasaison 2009/2010 fand an einem Wochenende statt. Es war das Wochenende des 17. und 18. Oktobers des Jahres 2010, zwei Wochen nach dem Tag der deutschen Einheit, dem einstigen Samstag des Jahres, an dem man im Café Alex der Bochumer Innenstadt das Sonntagsbrunch genießen konnte.

387.710 fußballverrückte Stadiongänger aus 15 Bundesländern besuchten neun Spiele trotz milder Temperaturen. Und sie wurden nicht enttäuscht: Zwar fielen nur 20 Tore, doch gab es 38 Aktionen zu bestaunen, die von neun verschiedenen Schiedsrichtern jeweils mit dem Prädikat "Gelb" gewürdigt wurden. Wohlgemerkt: Es gab keine Rote und auch keine Gelb-Rote Karte an diesem Wochenende. RespeK!

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Kommen wir zunächst zur Elf des Tages:

Wiese
Simunic - Compper - Vorsah
Luiz Gustavo - Bargfrede - Salihovic - Carlos Eduardo - Vukzevic
Pizarro - Obasi

Man mag sich nun fragen: Wieso die und nicht z.B. Per Mertesacker, der trotz aller fußballerischen Unfähigkeit das Tor traf und dafür eine Würdigung verdient hat? Wir von crapstats sagen: Hier werden keine Geschenke verteilt. Es gilt: Das Leistungsprinzip.
Und in dieser Hinsicht haben sich diese Elf Mannen eindeutig Spitzennoten verdient. Denn in der Partie SV Werder Bremen 1899 e.V. gegen Hoff.  gab es 10 Gelbe Karten. Eine Leistung, die noch in keiner Partie bisher erreicht wurde. Der elfte Mann in der Elf des Tages - der einzige, der keine Gelbe Karte bekam - ist Carlos Eduardo als Special Guest. Er vervollständigt die glorreichen Zehn, weil er einen herausragenden Elfmeter schoss (wenngleich dieser vom glänzend reagierenden Timothy Wiese entschärft wurde).

Doch der neunte Spieltag hat noch mehr zu bieten. Die gesammelten Bestwerte des neunten Spieltages:
  • Die meisten Gelben Karten (38), die meisten Gelben Karten in einem Spiel (10)
  • Die meisten Fouls (321)
  • Die höchste Torschützendurchschnittsgröße (186,25 cm)
  • eine sehr hohe Rechtsquote (=Tore mit Rechts, 65%)
  • die höchste Heimtorquote (70%), bedingt durch die wenigsten Auswärtstreffer der Saison (6)
  • die meisten Zuschauer pro Tor (19.385)
Was die Zuschauer/Tor-Quote angeht, fiel natürlich Borussia Dortmund wieder einmal besonders negativ auf: Rund 36.000 Fans mussten sich ein Tor teilen.Von einem Besuch ins Westfalenstadion ist deshalb grundsätzlich abzuraten.

Wir von crapstats gehen noch weiter: Jeder, der ab sofort eine Eintrittskarte zu einem BVB-Heimspiel verbrennt und die Aschereste in einem Briefumschlag zum Hausmeister des Signal-Iduna-Park bringt, sich daraufhin mit dem Hausmeister photographieren (mit der Asche, die erkennbarerweise von der Eintrittskarte stammen muss) und dieses Photo vom Hausmeister signieren lässt, bekommt von uns eine garantierte Barauszahlung von 1 €.

Wir hoffen, dem regen Zuschauertreiben in Dortmund damit ein Ende zu machen.*

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Das vorrangige Ziel einer sachlichen und zielführenden Analyse muss es jedoch sein, Trends zu ermitteln. Nur so lassen sich vernünftige Prognosen und damit auch Ratschläge für werdende Trainer und Eltern entwickeln. Wen darf ich aufstellen?, fragt sich der Trainer. Mit wem muss ich wann ungeschützt schlafen?, fragt sich der Herr, der sich einen erfolgreichen Fußballersohn wünscht. Die Antworten liegen nah beieinander.

Doch zunächst möchten wir von crapstats mit einer neuen Kategorie angeben: der Häufigkeitsverteilung der Minuten, in denen Treffer fallen.
Zunächst möchten wir uns an dieser Stelle die Entwicklung der durchschnittlichen Trefferminuten über die bisherige Saison ansehen:



Wir sehen nun, dass wir nichts sehen. Erst geht es hinauf - weil wir von crapstats den Trainern empfohlen haben, ihre Abwehrreihen kurz nach der Pause wachsamer zu halten - doch ein paar Spieltage später haben sie schon alles wieder vergessen. Man muss klipp und klar sagen: Trainer sind nicht gerade die hellsten. Andererseits: Egal. Für den Job muss man halt nicht schlau sein, sondern nur mal selbst Fußball gespielt haben. Oder wie erklärt man sonst, dass Bruno Labbadia einen Trainerposten innehat?

Doch betrachten wir nun die Verteilung der Minuten, in denen Treffer fielen. Nehmen wir die letzten drei Spieltage (für alle anderen haben wir leider noch keine Lizenz erhalten):


Und plötzlich zeigt sich: Soooo dumm sind die Trainer gar nicht, nicht einmal Bruno. Die größten Trefferkonzentrationen finden gar nicht unbedingt nach der Halbzeit statt, sondern vielmehr zwischen der 71. und 75. Minute. (Auch vor Halbzeit- und Spielende; allerdings sind die Klassen dort auch größer, weil die 45+1., 45+2., 90+1. Minute etc. dazuzählen). Auch zwischen der 6. und 10. Minute fallen viele Tore.

Warum? darüber lässt sich lange spekulieren. Eine Rolle spielt sicher, dass Spieler erst ein paar Minuten brauchen, um warmzuwerden, dann aber die Lage sondiert haben und richtig loslegen. Deshalb viele Treffer zwischen den Minuten sechs und zehn. Nach der 70. Minute fallen zwei Faktoren zusammen: Erstens werden die ersten Spieler richtig müde. Zweitens werden rund 20 Minuten vor Schluss noch viele neue Spieler eingewechselt, die das ganze Spielgefüge durcheinanderbringen - und wenn es nur das der eigenen Mannschaft ist.
Dass es vor Anpfiff keine Treffer gibt, mag manchen Stadionbesucher wundern: Schließlich werden schon vor Spielbeginn die Torhüter warmgeschossen und mancher Ball geht dabei dann auch ins Tor. Jedoch werden diese Treffer laut DFB-Statuten nicht zu den offiziellen Treffern des Spieltages gezählt und deshalb werden diese auch bei crapstats nicht aufgeführt.
Unser Rat für Trainer: Wechselt gute Spieler ein, denn sie könnten die müden Spieler des Gegners gefühlvoll umtreten. Wechselt allerdings bitte keine schlechten Spieler ein, denn schlechte Spieler verursachen Gegentore.

Und jetzt zu Euch, liebe Eltern: Große Kinder sind voll in Trend. Hier die Verteilung seit Spieltag sechs:


Allerdings sei hier Vorsicht geboten: Wie man sieht, steigt die Trefferhäufigkeit bis zu einer Größe von 190cm deutlichst(st) an, um dann aber rapide zu fallen. Nehmen wir nun an, Sie sind sind eine Frau von 179cm Körpergröße. Der potentielle Vater Ihres Kindes ist 193cm groß. Nun denken Sie sich: "Groß macht treffsicher, den nehme ich". Da sagen wir: HALT!

Denken Sie nur daran, Ihr Sohn wird größer als sein Vater, 197cm beispielsweise: Dann spielt er womöglich Fußball wie Per Mertesacker und trifft fast gar nichts mehr. Deshalb sagen wir: Lieber einen Partner von 180-185cm Körpergröße suchen. Dann wird Ihr Sohn vielleicht 187cm groß und fällt damit in die treffsicherste Kategorie. Oder, selbst wenn sie Pech haben, wird er halt 1,78m groß und ist trotzdem noch ein vielversprechender Wonneproppen. Und denken Sie immer daran: Größe ist nicht alles, denn auch die Haarfarbe entscheidet. Am 9. Spieltag trafen dunkelhaarige wieder einmal fast doppelt so oft wie Blonde. (Rothaarige sind seit Matthias Sammer nur noch auf der Insel zugelassen, also Finger davon lassen.)

Was die Vornamen angeht: Vorsprung für M, nach wie vor, aber A holt auf. 34:26.

Hier die Trikotnummern. Aber vergessen Sie nicht: Die Erfolgsquote von Trikotnummern ist vereinsabhängig. Ganz viele Ausreißer in dieser Hinsicht spielen beim FC Bayern München, einem Kommerzschweineverein aus dem Süden Deutschlands/dem Norden Italiens.


Und zu guter Letzt die Übersicht der Sternzeichen. Sollte der Zeugungsakt schon abgeschlossen sein und erwarten Sie Ihr Kind im Mai, haben Sie alles richtig gemacht. Stolz können wir sagen: Wir haben, bestem statistischen und fußballerischen KnowHow sei Dank, das beste Sternzeichen ermittelt und - wie immer, wenn crapstats Voraussagen macht - der Trend bestätigt sich: Zwilling ist das Beste. Wenn man alle theoretische denkbaren Bedingungsfaktoren aufgreifen würde und Ihren Einfluss auf die Trefferquote eines Menschen betrachten würde - nichts wäre so bedeutsam wie das Sternzeichen!
Wenn Sie also erst jetzt der Kinderwunsch überkommt und sie die Idee einer manipulierten Frühgeburt ausschließen --> warten Sie lieber bis zum nächsten Herbst.


Nichts zu danken,
Eure Crappys

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Das gilt natürlich nicht für die Westfalenhallen: Mando Diao haben dort am Dienstag gespielt, wir von crapstats waren dort und es war super. Mando Diao spielen viel versierter als der BVB und zudem 90 Minuten ohne Pause durch. Also: Pro Mando Dia, pro Westfalenhalle, anti BVB, anti Signal-Iduna-Park.




 

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